Personalisierte Ernährung – wie funktioniert Personalisierung?

Um personalisierte Ernährung ranken sich viele Mythen und Halbwahrheiten. Zeit, damit aufzuräumen. Die wichtigsten Fragen rund um personalisierte Ernährung kläre ich kurz und bündig in diesem Artikel.

Was ist personalisierte Ernährung?

Personalisierte Ernährung gibt Empfehlungen zu Lebensmitteln und Nahrungsergänzungsmitteln basierend auf individuellen Informationen. Allgemeine Ernährungsempfehlungen werden also an persönliche Bedürfnisse angepasst. Das kann beispielsweise ein Sportler sein, der die Eiweißaufnahme gezielt auf das Training anpasst oder der – da er keinen Fisch verzehrt – auf Algenöle als Quelle von langkettigen Omega 3-Fettsäuren zurückgreift. Damit ist personalisierte Ernährung keinewegs wie oft suggeriert wird ein neues Konzept. Ernährung wurde schon immer personalisiert. Moderne personalisierte Ernährung geht aber noch weiter und nutzt auch innovative Laborverfahren um zu verstehen, was dem menschlichen Auge verborgen bleibt. Darunter fallen beispielsweise Blutanalysen oder Untersuchungen des Darmmikrobioms auf denen gezielte Ernährungsempfehlungen aufbauen können. Beiden Analysen ist jedoch gemein, dass sie nur einen aktuellen Stand der Versorgung mit Nährstoffen geben. Sie sind also eine Momentaufnahme und sagen nichts darüber aus, wie gut der Körper diese Nährstoffe verarbeiten kann. Nur ein Gentest gibt Aufschluss über die unveränderliche Fähigkeit Ihres Körpers mit bestimmten Nährstoffen umzugehen. Daher kommt der Genetik auch eine entscheidende Rolle in der personalisierten Ernährung zu.

Was leistet personalisierte Ernährung?

Personalisierung ermöglicht genauer auf die individuellen Ernährungsbedürfnisse jedes Einzelnen einzugehen. Wie gut wir mit Vitaminen, Mineralstoffen oder Makronährstoffen wie Fettsäuren versorgt sind, hängt nicht nur davon ab, wie viel wir davon zu uns nehmen, sondern auch wie unser Körper diese umsetzt. Genau hier setzen Genanalysen an. Einmal durchgeführt ermöglichen sie uns ein Leben lang Ernährungsentscheidungen auf Basis unserer persönlichen Bedürfnisse zu treffen. Unsere Genetik ist die Grundlage – eine Basis, auf die Sie aufbauen können und die Sie motiviert Ihre Ernährung nachhaltig umzustellen. Zahlreiche Studien legen nahe, dass personalisierte Ernährungsempfehlungen besser angenommen werden als allgemeine Empfehlungen (wie z.B. fünf Mal am Tag Obst und Gemüse). Damit gelingen Ernährungsumstellungen besser und mit einer höheren Motivation verglichen mit herkömmlichen Ernährungsempfehlungen.

 Was kann personalisierte Ernährung noch nicht?

Personalisierte Ernährung ist kein Allheilmittel gegen schlechte Ernährungsgewohnheiten. Laboruntersuchungen, seien es Blut- oder Gentests, liefern eine Basis, die Sie geschickt nutzen können, um Ihre Ernährung zu optimieren. Wichtig ist dabei immer die richtige Interpretation der Laborergebnisse. Ohne die richtige Interpretation erhalten Sie lediglich ein für den Laien unverständliches Datengewirr. Auch wenn es besonders komplex wird, findet Personalisierung momentan noch Grenzen: Warum jemand beispielsweise übergewichtig wird, hängt von sehr vielen Faktoren ab und lässt sich nicht nur durch die persönliche Genetik erklären. Hier gilt es nicht nur blind eine Laboruntersuchung durchzuführen, sondern möglichst immer einen Experten zu Rate zu ziehen damit Sie Ihre Ernährungsziele bestmöglichst und mit geeigneten Mitteln erreichen. Wie Sie Ihre Omega 3-Versorgung basierend auf Ihrer persönlichen Genetik optimieren können und damit eine anti-entzündliche Ernährung erreichen, zeige ich in diesem Artikel.